Ein "Einkaufszentrum" für Hiltrup Ost? Wovon spricht die CDU?

Die SPD-Hiltrup/Berg-Fidel hat am vergangenen Dienstag eine Radtour durch das York-Quartier gemacht, wo uns Michaela Mignogna, Co-Vorsitzende des SPD Ortsvereins Südost eine Stunde lang die Entwicklung erläutert und Fragen beantwortet hat. Das dortige Baugebiet soll auf 1600 Wohneinheiten wachsen, hat ebenfalls (wie auch im Neubaugebiet Hiltrup Ost geplant) eine neue Grundschule, mehrere neue Kindergärten, einen Grüngürtel mit Freizeitnutzung und ein Einzelhandelszentrum – in Zentrumslage von Gremmendorf. Aus unserer Sicht eine gute Möglichkeit, von den Gremmendorfer Erfahrungen lernen.

Wir haben nach dem Besuch ganz bewusst keine Pressemeldung herausgegeben, weil wir die Fragen, die uns bewegen, zunächst einmal gründlich abklopfen wollen.

Denn sonst passiert, was die Hiltruper CDU gerade verursacht, die Aussagen passen nicht zueinander. Mehr dazu im WN-Artikel mit der Überschrift „CDU möchte etwas mit mehr Charme“ unter der Unterzeile „Neubaugebiet Hiltrup-Ost: Einkaufszentrum soll weiter östlich entstehen“, Lokalausgabe Hiltrup vom 18.08.2025.

Dann geht´s weiter „Die CDU stellt die Planungen für ein Stadtteilzentrum am Osttor in Frage. Den Parkplatz vor dem TuS-Stadion mit einem Einkaufszentrum zu bebauen, sei eine Idee, „die nicht wirklich gelungen ist“, erklärt Astrid Bühl, die für die CDU Bezirksbürgermeisterin in Hiltrup werden möchte.“

Frau Bühl saß im Preisgericht für die Entwurfsplanung für das Neubaugebiet Hiltrup Ost. Nun stellt sie dessen Bebauung schon infrage, in dem sie Wohnungsbau mit Einzelhandel überplant. Der Vergleich mit dem Einkaufzentrum Hiltrup West schafft darüber hinaus völlig falsche Assoziationen.

In der letzten BV-Sitzung hat die CDU wie auch im Rat, der Fortschreibung des Einzelhandels- und Zentrumkonzeptes zugestimmt. Dieses sieht für Hiltrup Ost aktuell nur einen Bedarf an zusätzlichem kleinteiligem Einzelhandel vor, etwa einem Drogeriemarkt.

Das von der CDU scheinbar für vergleichbar (mit dem im Hiltrup Ost zu entwickelndem Nahversorgungszentrum >kein Einkaufszentrum) gehaltene Einkaufszentrum Hiltrup West hat 5200m² Verkaufsfläche, verteilt auf 12 Betriebe. Davon sind 53% Nahrungs- und Genussmittel. Ein Einkaufzentrum in dieser Größe ist für Hiltrup Ost nicht denkbar, weil dies rechtlich gar nicht zulässig wäre. Möglich wäre dies nur in Zentrumsbereichen, also zentralen Lagen. In Hiltrup ist das an der Marktallee und im Bahnhofsbereich der Fall, Der Bahnhofsbereich gilt als Verlängerung der Marktallee. Sonst wäre dort der große Wievel Markt gar nicht möglich gewesen.

„Wie groß das Nahversorgungszentrum in Hiltrup Ost schließlich werden darf, wissen wir noch nicht. Ich will, anders als Frau Bühl, keine falschen Bilder in die Köpfe bringen und vorschnelle Erwartungen wecken. Die Versuchung ist im Wahlkampf sicher groß, aber da gehen wir nicht mit“, so die Stellungnahme von Hermann Geusendam-Wode, Ratskandidat für Hiltrup Ost. „Da der Bereich um den TUS-Parkplatz auch gar nicht Teil des Plangebietes für das Baugebiet Hiltrup Ost war, lässt sich auch dessen Eignung noch nicht abschließend beurteilen. Ich sympathisiere stark mit einem Erhalt der Marienkirche, auch wenn diese Entscheidung allein Sache der Kirchengemeinde ist. Vielleicht lässt sich daraus, wie in der ehemaligen Dreifaltigkeitskirche an der Grevener Straße, auch etwas ganz Neues entwickeln. Wohin soll die neue Grundschule und die Sporthalle oder wird die Marienschule erweitert? Kann der TUS für seine Sportanlagen wirklich die Quartiersgaragen nutzen, wie es zuletzt hieß? Wie soll das gehen, wenn Samstags- und Sonntags Sportveranstaltungen stattfinden und parallel auch die Bewohner zuhause sind, also deren Autos schon die Parkplätze besetzen? Als zentrales Problem haben die Bürger in Hiltrup Ost die Verkehrssituation erkannt, auch davon ist die Platzierung des Standortes für das Nahversorgungszentrum abhängig. Es sind noch viele offene Fragen zu klären und Widersprüche auszuräumen, bevor man so konkret werden kann. Das gehört zu einem Planungsprozess dazu. Wer am Anfang schon glaubt, das Ergebnis schon zu kennen, wird seine Position wohl noch mehrfach verändern müssen, was der Glaubwürdigkeit wenig zuträglich ist.“

PS: Und warum hat das Einkaufszentrum Hiltrup West dann seine heutige Größe? Weil man seinerzeit entschieden hat, dass es eine sogenannte Zentrumslage hat. Möglich wurde dies, weil es auch eine Versorgungsfunkton für Amelsbüren und Vennheide hat. Es stellt eine in Münster seltene Ausnahme dar und eignet sich nicht als Vergleichsobjekt für Hiltrup Ost.