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Wortlos / 24.11.09

„Lewe steht zu seinem Wort“ – die Hiltruper CDU versucht sich in Schadensbegrenzung. Hatte Münsters CDU-Oberbürgermeister Lewe erst noch von mehreren Millionen Euro gesprochen, die er in den Hiltruper Bahnhof stecken wollte, so hatte er sich schon im Wahlkampf von seinen eigenen Versprechungen distanziert: so habe er das nicht gesagt. Aber immerhin hatte er sich noch zwei Tage vor der Kommunalwahl dazu hinreißen lassen, den Hiltruper Bahnhof zu seiner Chefsache zu erklären.

Nun hat die Rats-CDU aber leider all die vollmundigen Ankündigen enttäuscht, man werde das alte Bahnhofsgebäude (nur zur Erinnerung: es gehört seit langem der Stadt) mithilfe der stadteigenen Wohn- und Stadtbau sanieren und an den VSE als Ankermieter vermieten. Schlimmer noch: die Rats-CDU hat die CDU Hiltrup offen düpiert und im Regen stehen lassen. Noch mit ihrer alten Ratsmehrheit, kurz vor Ende der inzwischen abgelaufenen Wahlperiode hat die CDU im Liegenschaftsausschuss des Rates schnell noch durchgedrückt, dass das Bahnhofsgebäude ohne Vorbedingung zum Verkauf ausgeschrieben wird. Da war plötzlich keine Rede mehr von der Wohn- und Stadtbau und einer Vermietung an den VSE.

So hat die Rats-CDU willentlich eine offene Situation geschaffen, deren Ausgang im Ausschreibungsverfahren offen ist. Und gleichzeitig hat sie klar gemacht, wer in Münsters CDU nicht das Sagen hat – offensichtlich ist nach dem Ausscheiden Maagers und der Degradierung Berdings in der Hiltruper CDU niemand mehr vorhanden, der in Münster gut genug vernetzt ist, um dies Thema Bahnhofsgebäude endlich zu bewegen.

Jetzt gibt es keine CDU-Mehrheit im Rat mehr. Für Hiltrups Bahnhof ein Hoffnungsschimmer: die neue Ratsmehrheit ist gefordert, konstruktiver als die frühere Mehrheitsfraktion mit dem Thema umzugehen. Jetzt sind die SPD und die übrigen Ratsfraktionen jenseits der CDU gefragt, die Sache wieder geradezubiegen.

„Lewe steht zu seinem Wort“ ist da eine Leerformel, vor allem wenn man hört, was die Hiltruper CDU sonst noch zu sagen hat: man müsse allerdings sehen, „was in Zeiten knapper Haushaltsmittel möglich ist“ (zitiert nach WN vom 21.11.2009). Frei nach Valentin: Wollen hätte ich schon gedurft – nur müssen habe ich mich nicht getraut.

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