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Hiltruper Stadthalle und VHS? / 15.02.14

Neue Ideen braucht das Land – aber bitte gute

Das Thema ist schwierig. Es geht um ganz viel Geld. Und es geht um die Frage, wer eigentlich was wo braucht. In Frage steht die sanierungsbedürftige Stadthalle in Hiltrup, wir erinnern uns: der Preis, den Münster 1975 für die Eingemeindung von Hiltrup zahlen musste mit dem Bau der Halle; hohe laufende Kosten, gewaltiger Sanierungsbedarf, geringe Auslastung mit originär Hiltruper Veranstaltungen.

Aus gutem Grund beackern Verwaltung und Politik seit einiger Zeit viele Detailfragen.

Wie viel Halle braucht Hiltrup? Die SPD fragt das seit mindestens 5 Jahren, die Antworten sind dünn; in einer öffentlichen Anhörung waren die Hiltruper Vereine bemerkenswert zurückhaltend. Und das zu Recht: ein vielfältiges Raumangebot für örtliche Initiativen gibt es in Hiltrup, städtische Angebote, Schulaulen, Vereinsheime, das Museum, kirchliche Räume; gerade kommt noch der Kulturbahnhof mit 100 Plätzen und öffentlicher Förderung hinzu.

Wie müsste so ein multifunktionales Gebäude beschaffen sein, wenn man den jetzigen Stadthallenkomplex umbauen und langfristig nutzen will? Welche Nutzungen passen dort hin, was kostet der Umbau? Auch dazu gibt es (noch) keine befriedigenden Antworten; mit den wenigen Mitarbeitern der Bezirksverwaltungsstelle, die schon mal für einen Umzug ins Gespräch gebracht wurden, füllt man den Riesenkomplex nicht, und private Mietinteressenten drängen sich nicht gerade.

Sorgfältige Detailarbeit ist also angesagt, bevor kostenträchtige Entscheidungen getroffen werden. Bei der Verwaltung, mit dem Kämmerer an der Spitze, und dem “politischen Arbeitskreis” ist diese umfangreiche Vorarbeit in guten Händen. Kein Thema für platte Parolen.

Manche in der Seniorenunion sehen das offensichtlich anders. Hiltrup als Nabel der Welt, soll doch die VHS vom Aegidiimarkt nach Hiltrup in die Stadthalle umziehen! tönt es aus dieser Ecke (Westfälische Nachrichten vom 14.2.2014). Ein auf den ersten Blick berauschender Gedanke: sollen doch münsterweit alle VHS-Nutzer gefälligst zum Englischkurs oder zur Weiterbildung an die Westfalenstraße Nummer 197 pilgern! Ist das wirklich ernst gemeint? Oder hilft der Blick in den Kalender: Karneval ist nicht weit? Dazu passt schließlich gut, dass auch ein Karnevalspräsident Vorschläge beisteuert. Nicht nur die Kinderhauser, sondern auch die Amelsbürener würden nach Hiltrup pilgern, wenn wir eine neue Halle am Hiltruper Bahnhof bauen. BASF hat sicher eine Werkshalle über! Und Rockwool erst mal, Platz satt! Dass da keiner vorher drauf gekommen ist… Helau!!! Karneval, das scheint einfach die Zeit der tollen Sprüche zu sein…

Damit es kein Missverständnis gibt: die Volkshochschule, kurz VHS, wird nicht in Frage gestellt, wir bedauern heute noch die Auflösung der Hiltruper Filiale.

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