Autsch: Preußen endlich saniert

Millionen-Einnahmen im Blick

Endlich! Ein Aufatmen geht durch Münster. War der traditionsreiche Sportverein SC Preußen 06 e.V. Münster in der Vergangenheit eher von sportlichen und finanziellen Sorgen geplagt, ist jetzt Licht am Ende des Tunnels, nein: ein Strahlen am Horizont! Über 40 (in Worten: vierzig) Millionen Euro jährliche Einnahmen allein vom Fernsehen hat der Verein sicher, ein angemessen großes Stadion mit 40.000 Plätzen wird damit locker finanziert. Über 4 Millionen kriegen dann zwar die Investoren, die schon mit den Hufen scharren und Rendite wittern, aber der Rest! Und dann noch Eintrittsgelder von 40.000 Fans, ganz zu schweigen vom Merchandising: keine armseligen 12,50 mehr für ein T-Shirt, sondern 50! Mindestens! Wer will sich da noch mit dem lächerlichen Klein-Klein eines Stadions – nein: eines Behelfs – an der Hammer Straße abgeben? Niemandem ist das zuzumuten.

Ja, da wird der zögerlichen Beamtenstadt Münster klar: nicht mehr Tischfußball in der Bürokraten-Mittagspause, sondern erste Sahne, erste Liga ist angesagt! Real, Barca, alle haben schon angefragt, ob sie sich in die lange Warteschlange für den Auftritt in Münster einreihen dürfen. Kein leichtes Unterfangen, riskieren sie doch in Münster die schlimmste Niederlage!

Also los, Oberbürgermeister, ran an den Speck pardon ans Leder! Über 20 Hektar Land wird die Stadt Münster doch wohl noch beisteuern können, geschenkt natürlich! Und die Stadt kann noch froh sein: immerhin will sich der Verein damit zufrieden geben und keine weiteren Nachforderungen stellen.

Diese Informationen in dem Bericht in den Westfälischen Nachrichten vom 18.10.2016 machen deutlich, dass in Münster noch was geht. Über 40 Millionen Fernsehgelder im Jahr, damit rechnet der SC in der ersten Liga. Baubeginn für das 40.000er-Stadion soll 2018 sein, bis dahin ist der SC aufgestiegen.

Der Takko-Mann vom SC weiß eben wie es geht. Fantasie muss man haben, nur mit Fantasie lassen sich Menschen begeistern. Manchmal ist die Grenze zur Fantasterei fließend. Aber wir wollen niemandem zu nahe treten. Die paar Quadratmeter Boden für dringend benötigten Wohnraum in Münster, über die wollen wir lieber später reden. Und über den Neubau des Hiltruper Stadtteilzentrums. Und über die paar Millionen Euro, die für Infrastruktur und Personalkosten anfallen, weil Münster kräftig wächst. Die Stadt bläht das Personal auf, hat dazu das Lokalblatt geschrieben, aber Blähungen sind die Begleiterscheinungen von Wachstum. Also: wollen die Preußen in Zukunft den Dienst in den Kitas schieben? Allen voran der Herr von Takko? Oder ist es doch nur ein Fall von Satire, Autsch sozusagen?