Konflikt im Rat um Schulsozialarbeit

CDU will von eigener Bremser-Position ablenken”

Münsters Schulen stehen vor neuen Herausforderungen. Schulerfolg wird nicht mehr allein durch guten Unterricht gefördert. Sozialarbeit an den Schulen wird immer wichtiger für das Ziel, kein Kind zurückzulassen.

Derzeit beraten die Gremien des Rates über einen Vorschlag der Verwaltung zur Sozialarbeit an Schulen. Die Sozialarbeiter sollen anhand von Indikatoren auf die Schulen verteilt werden; die Grundlagen dafür waren in einem Workshop-Prozess von Verwaltung, Politik und Schulen diskutiert worden.

Darüber ist es jetzt zum Streit gekommen: die SPD-Fraktion im Rat fordert mit einem Änderungsantrag zu der Verwaltungsvorlage eine Öffnung, um bei Bedarf mehr Sozialarbeiter als bisher einstellen zu können. Dies wird von Schwarz-Grün im Rat kategorisch abgelehnt, von “Wortbruch” ist die Rede.

Mit Unverständnis reagiert die SPD-Ratsfraktion auf diese Vorwürfe. “Der Vorwurf des Wortbruchs, den die CDU gegen uns erhebt, ist vollkommen haltlos und unverschämt”, erklärt Robert von Olberg, schulpolitischer Sprecher der SPD im Rat.

“Selbstverständlich haben wir als SPD an diesem Prozess konstruktiv mitgewirkt. Wir stehen auch zu dem so entwickelten Indikatorensystem für eine bedarfsgerechte Verteilung des Personals. Im Ziel sind wir uns alle einig: Wir müssen das Personal nach nachvollziehbaren Kriterien den Schulen zuweisen und nicht länger nach dem Prinzip, wer am lautesten schreit”, erläutert von Olberg. “Dennoch sehen wir als SPD Veränderungsbedarf gegenüber dem bisherigen Verwaltungsvorschlag. Wir kommen langfristig nicht ohne eine Ausweitung der Stellen in der Schulsozialarbeit aus. Darauf zielt unser Änderungsantrag. So wie es jetzt in der Vorlage steht, könnte eine Schule bei unverändertem Bedarf dennoch Personal verlieren, nur weil an einer anderen Schule der Bedarf steigt. Das kann aber nicht richtig sein. Daher beantragen wir, dass eine personelle Ausweitung der Schulsozialarbeit möglich wird, wenn insgesamt der Bedarf steigt”, so von Olberg.

“Uns deshalb Wortbruch vorzuwerfen, entbehrt jeglicher Grundlage. Es zeigt nur, dass CDU und Grüne offensichtlich nicht bereit sind, sich mit unserem Vorschlag sachlich auseinanderzusetzen. Sie scheinen schon gar nicht bereit zu sein, die Schulsozialarbeit bei steigendem Bedarf auszuweiten. Davon wollen sie nun mit ihren Vorwürfen an die SPD ablenken. Ein Spiel, das aufmerksame Beobachterinnen und Beobachter und vor allem die betroffenen Schulen aber leicht durchschauen werden”, kritisiert von Olberg abschließend.