Wochenlang waren auf den CDU Wahlplakanten in Münster ausschließlich Gesichter zu sehen. Kurz vor Schluss traut sich die CDU nun doch noch an Inhalte und rechnet dabei härter mit Oberbürgermeister Markus Lewe ab als jede andere Ratspartei.
Mit Slogans wie „Bauen statt Blockieren“, „Münster muss Familien mögen“ oder „Baustellen gut gemanagt“ greift die CDU Themen auf, die seit über einem Jahrzehnt in der Verantwortung ihres Verwaltungschefs liegen.
„Das ist eine Generalabrechnung mit 16 Jahren Lewe-geführter Verwaltung“, sagt SPD-Fraktionsvorsitzende Lia Kirsch. „Die Probleme, die die Christdemokraten jetzt selbst beklagen, sind zumeist Chefsache des Oberbürgermeisters und seines Verwaltungsvorstands: fehlendes Kita-Personal, chaotisches Baustellenmanagement, der jahrelang stockende Ankauf der Kasernenflächen für Wohnraum. Dass die CDU dies jetzt plakatiert, ist ein Offenbarungseid.“
SPD-Unterbezirksvorsitzender Fabian Schulz legt nach: „Die Analyse der CDU trifft oft ins Schwarze, aber die entscheidende Frage bleibt unbeantwortet: Warum sollte der nächste Oberbürgermeister wieder aus ihren Reihen kommen? Wir haben mit Stephan Brinktrine den besseren Kandidaten und die passenden Lösungen: Vorfahrt für Wohnen, verlässliche Kitas ohne Gebührenerhöhungen und ein Berufsschulcampus an der Nieberdingstraße.“
SPD-Oberbürgermeisterkandidat Stephan Brinktrine: „Markus Lewe hat Münster viele Jahre gut repräsentiert und einiges für unsere Stadt erreicht. Aber im Alltagsgeschäft der Verwaltungsspitze ist viel zu viel liegen geblieben. Ich will nach vorne schauen: Nicht nur beim Baustellenmanagement der Stadt muss die eine Hand besser wissen, was die andere macht. Dafür werde ich die Verwaltung digital und service-orientiert für die Zukunft aufstellen. Denn Münster hat zu Recht einen guten Ruf – jetzt muss es auch im Alltag der Münsteraner wieder funktionieren und bezahlbar werden.“